Die lorbeerblättrige Zistrose

Die lorbeerblättrige Zistrose ist sicher nicht die imposanteste aller Zistrosen, aber gerade für unsere Breitengrade genau die richtige Bereicherung für jeden mediterran angehauchten Garten. Sie ist nach wie vor noch relativ selten bei uns anzutreffen, obwohl sie eine unglaubliche Bereicherung für jeden Garten darstellt. Sie behält ihre glänzenden lorbeerartigen Blätter auch im Winter und erfreut im Juni mit einem unglaublichen Blütenreichtum. Die weißen Blüten sind 3 bis 5 cm groß und erscheinen häufig in Büscheln von 3 bis 6 Blüten.

 

Die Blüten werden mit Begeisterung von den verschiedensten Insekten angeflogen. Hummeln, Bienen und Schwebfliegen haben es vor allem auf die Pollen abgesehen. Sie wühlen in den gelben Staubgefäßen herum. Drei Wochen lang im Sommer geht das Spiel jeden Tag von neuem los: am Morgen öffnen sich die Blüten aus unzähligen Knospen und bereits am Nachmittag fallen die Blütenblätter wieder ab - um Platz zu machen für die Blüten des nächsten Tages. Die Zahl der Knospen, die eine Zistrose treibt, ist wirklich beachtlich.

 

Und was die Insekten anlockt, sind nicht einfach nur die großen weißen Blüten oder die gelben Staubgefäße, sondern vor allem auch der besondere, von Menschen kaum wahrnehmbare Duft der Zistrose. Wer ihn auch als Mensch riechen möchte, sollte einmal ein Blatt reiben und daran riechen. Es ist ein angenehmer harziger-balsamischer Duft, der umso intensiver wird, je heißer ein Sommertag ist. In ihrer Heimat im Mittelmeerraum hat man die Zistrose für die Herstellung von duftenden Ölen genutzt. Das Harz wird heute noch als sog. Labdanum in der Parfümindustrie verwendet. Wenn Sie Ihre Zistrose also in der Mittagssonne streicheln, dann kommen Sie - zumindest in abgeschwächter Form - auch in den Genuss dieses Labdanums.

 

Im Mittelmeerraum kommen viele weitere Arten von Zistrosen vor, aber die lorbeerblättrige Zistrose ist für uns die interessanteste, denn sie verträgt unsere Wintermonate von allen Zistrosen am besten. Im Herbst kann man getrost auf einen Rückschnitt verzichten, damit die Pflanze im Winter die Schutzwirkung des Laubes behält. Wer möchte, kann den Strauch, der bis zu 1,20 Meter hoch und breit werden kann, nach der Blüte in Form schneiden. Im Winter kann ein Winterschutz ratsam sein, ganz besonders, wenn mit Kahlfrösten zu rechnen ist.